Sonntag, 28. September 2008

Die ersten beiden Zimmer sind fast fertig


Schon seit letzter Woche sind die ersten beiden Zimmer so gut wie fertig, es fehlen nur noch die Regale fuer die Kleider der Kinder. Wir haben in die zwei kleinen Raueme je ein Schlafzimmer fuer die Jungen und eines fuer die Maedchen eingerichtet.
Die restlichen Arbeiten an dem neuen Gebauede sind alle mehr oder weniger in vollem Gange.
Das Loch fuer die Toilette ist bereits ausgegraben, der halbe Zaun steht schon und der Tischler ist dabei den ersten Tisch fertig zu stellen.
Mit dem Umzug wird es aber wohl leider doch noch etwas dauern. Wir hoffen dass in den naechsten beiden Wochen alles fertig wird.
Die Kinder des Waisenheims wohnen mittlerweile mehr oder weniger in unserem Haus.
Sie essen bei uns, duschen in unserer Dusche (von der ich nun endlich ein Foto gemacht habe) und schlafen in unserem Wohnzimmer.
Warum dass so ist weiss mal wieder keiner so ganz genau. Ein Grund dafuer ist aber sicherlich, dass die Kinder zurzeit keine Mother mehr haben, den sie wurde gekuendigt da sie ihre Arbeit nicht wirklich gewissenhaft gemacht hat und vorallem weil sie nicht kochen konnte und die Kinder sich sozusagen selbst versorgt haben.
Sonst ist eigentlich alles wie gehabt. Die kleinen gehen fleissig in die Pre-School und die groesseren gehen immer noch nicht in die Schule. Mittlerweile wissen wir auch warum:
Da die Kinder keine Schuhe und keine Schuluniform haben, koennen sie nicht in die Schule gehen.
Deshalb haben wir nun eine komplette Schuhausruestung fuer alle Kinder gekauft. Und zudem Schulhefte und Stoff fuer Schuluniformen fuer die vier aeltesten Maedchen. Joe, der 14/jaehrige Junge, ist leider nicht mehr im Waisenheim. Er will Farmer werden und ist deshalb auf eine Farm gezogen.
Zudem waren wir letzten Dienstag mit allen Kindern im Krankenhaus. Mr Sam hat Spezialisten fuer Hautkrankheiten aus Cape Coast kommen lassen, die sich die Kinder angesehen haben. Alle Kinder haben dann eine Spritze bekommen und die Aerzte haben un s zahlreiche Medikamente fuer die Kinder verschrieben. Dann haben wir noch fuer alle Kinder ein eigenes Handtuch und einen eigenen Schwamm gekauft. Und wir haben allen Kindern die Haare schneiden lassen, damit ihre Wunden am Kopf besser verheilen koennen. Hoffentlich werden die Kinder also bald ihre schlimmen Ausschlaege los sein.
Mittlerweile haben wir ziemlich viel zu tun: Den Kindern zweimal am Tag die Medikamente verabreichen, die Kinder duschen und anziehen, die Arbeiter des neuen Gebaudes zur Arbeit abholen (dass wir endlich vorankommen) :-), Verhandlungen ueber die Kosten fuehren, die Arbeiten kontrollieren und Wasser und Erde zu dem neunen Gebaeude schleppen. Immerhin kann ich mittlerweile einen 10 Liter Eimer auf meinem Kopf tragen, und so sind wir den Kindern wenigstens eine kleine Hilfe. Die zwei groessten tragen naemlich 50 Liter!
Und auch in unserer Gastfamilie hat sich einiges veraendert. Kweku, der 15-jaehrige Bruder von Richard , ist zurueckgekommen, da er hier zur Schule geht. Ausserdem wohnen auch ab und zu noch zwei Cousinen in unserem Haus, die zurzeit auch meistens fuer uns kochen.

Mittwoch, 17. September 2008

Es tut sich was!

Endlich hat die Schule hier angefangen und auch der Umzug in das neue Gebaeude ist in vollem Gange. Die Kleinen gehen jetzt in die Pre-School von Mr Sam hinter unserem Haus.
Die ersten Tage haben wir sie zu Fuss dort hingebracht und nun werden sie immer mit dem Taxi abgeholt. Die Aelteren gehen bis jetzt noch nicht in die Schule und helfen jeden Tag beim Kochen fuer die Kinder der Pre-School. Ich hoffe aber das wird sich noch aendern.
Aber mit dem Schulbeginn nimmt es hier so oder so keiner ganz genau: Die Lehrer waren am dritten Tag immer noch nicht da (Richard unterrichtet zurzeit) und auch die Kinder werden nur langsam mehr. Am ersten Tag waren es gerade mal 20, mittlerweile sind es schon ca. 60 von 100 Schuelern.
Mittlerweile sind wir nun drei Freiwillige, die im Waisenheim arbeiten. Letztes Wochenende ist noch eine Hollaenderin namens Michelle angekommen, die bis Anfang Dezember hier bleiben wird.
Sie hat zufaelliger Weise auch einen grossen Betrag an Spenden aus Holland mitgebracht und so haben wir uns entschieden, die Miete fuer das neue Gebaeude fuer die naechsten zwei Jahre gemeinsam von unseren Spendengeldern zu zahlen, so dass wir so schnell wie moeglich umziehen koennen.
Wir haben nun schon die Betten in das neue Gebaeude gebracht, Moskitonetze und Gitter fuer die Fenster besorgt, einen Boden fuer die beiden Schlafzimmer gekauft und haben Arbeiter beauftragt ein "Klo" und eine "Dusche" zu bauen.

Wir ziehen um ...

Schon vor zwei Wochen haben wir eine neues Gebaeude fuer die Waisenkinder gefunden und es sieht nun ganz danach aus als wuerde ein Umzug dorthin wirklich klappen. Aber mal von Anfang an: Schon in der ersten Woche hat uns unser Gastvater gefragt, wie wir das Gebaeude, in dem die Kinder leben, finden. Ich habe ihm ganz ehrlich geantwortet, dass ich das Gebaeude nicht so gut finde und habe gefragt ob es nicht moeglich waere ein neues Gebaude in der Umgebung zu finden.
Das alte Gebaeude war meiner Meinung nach viel zu gross fuer die zehn Kinder und befindet sich in keinem bewohnbaren Zustand. In anbetracht dessen, dass das Gebaeude aber nur gemietet wird, lohnt es sich nicht, viel Geld in den Ausbau zu stecken. Denn wenn die Community das Gebaeude zurueck will, muessen die Kinder sofort dort raus.
Auf den Vorschlaf hin, ein kleineres Gebaeude zu suchen, das sich aber in einem besseren Zustand befindet als das alte, hat uns Mr Sam tatsaechlich schon nach zwei Tagen das erste Gebaeude gezeigt. Es ist zwar viel kleiner als das alte Gebaeude, aber dafuer in einem viel besseren Zustand. Und zufaelliger Weise auch noch direkt gegenueber von unserem Haus.
Das hat den weiteren Vorteil, dass wir hoffentlich bald den ganzen Tag bei den Kindern sein koennen und so endlich einen besseren Ueberblick ueber den Alltag im Waisenheim bekommen koennen. (Mir ist immer noch nicht ganz klar wieviel und was die Kinder zu essen bekommen und vorallem wie oft sie duschen?)
Die letzten zwei Wochen haben wir also hauptsaechlich damit verbracht, das neue Gebaude in Schuss zu bringen. Mr Sam hat das Gestruepp rundherum entfernt und abgebrannt und wir haben mit den Kindern das Gebaeude geputzt. Den groessten Teil haben aber ehrlich gesagt die Kinder gemacht, wie man auf den Fotos unschwer erkennen kann. Uns wird immer gleich alles aus der Hand genommen, da alle so besorgt um uns sind ;-) Nicht dass wir wieder Blasen an den Haenden bekommen, wie bei unserem letzten Arbeitseinsatz...
Und das mit dem Wasser tragen, bedarf eindeutig noch etwas Uebung.
Dafuer haben wir uns aber in der Zwischenzeit um einige andere Dinge gekuemmert. Wir waren im Gesundheitsinstitut in Apam, um uns nach einer Versicherung fuer die Kinder zu erkundigen, haben uns mit einem Sozialarbeiter getroffen, haben versucht Kontakt zu Patenschaftsorganisationen in Deutschland aufzunehmen und haben die Matratzen fuer die Betten bestellt.
Gestern haben wir die Matratzen abgeholt und nun warten wir darauf, dass Mr Sam das Geld fuer das neue Gebaeude zusammen bekommt (die Miete muss hier im Vorraus gezahlt werden), sodass wir hoffenltich naechstes Wochenende umziehen koennen.

4 Tage in Accra

Die letzten vier Tage ( 10. September-13.September) haben wir in Accra verbracht, um unser Visum zu verlaengern und um uns Accra nochmal etwas genauer anzuschauen.
Am Mittwoch Morgen haben wir uns wieder einmal puenktlich um neun Uhr auf den Weg gemacht, aber da wir drei Stunden (!) in Swedru auf den Bus gewartet haben sind wir erst am speaten Nachmittag in Accra angekommen. Unglueklicher Weise war dann auch noch die erste Unterkunft, die wir angesteuert haben, ausgebucht und wir mussten uns nach einer neuen umsehen. Letztendlich sind wir dann in einer netten Unterkunft direkt am Strand untergekommen, bei einer ehmaligen britischen Freiwilligen und ein paar lustigen Rastafaris.
Alles in allem waren die Tage in Accra wirklich schoen. Wir haben Pizza gegessen, endlich essbare Schockolade gefunden, uns ein bisschen in Accra umgeschaut und ein paar andere Freiwillige in einem Waisenheim, in eine Vorort von Accra, besucht.
Mit der Orientierung hat es diesmal auch viel besser geklappt. Aber die Menschen hier sind auch wirklich sehr gastfreundlich und hilfsbereit: Wenn man irgendjemand nach der naechsten Tro Tro Station oder nach einem guten Restaurant fragt, wird man gleich persoenlich dort hingebracht. Auch wenn es zehn Minuten Fussmarsch entfernt ist ... Meistens muss man nicht mal fragen, sondern man wird direkt angesprochen, wenn man ein bisschen hilflos in die Gegend schaut.
Am Samstag Mittag sind wir dann auch schon wieder zurueck gefahren und wurden schon sehnsuechtig von Richard in Achiase erwartet.

Arztbesuch mit Joe

Joe, ein 14-jaehriger Junge aus dem Waisenheim, hat einen schlimmen Ausschlag an den Beinen und deshalb haben wir ihn ins Krankenhaus gebracht. Zwar haben die Kinder alle ganz schlimme Ausschlaege (mittlerweile wissen wir, dass es die Kraetze ist), aber Joe scheint noch etwas anderes zu haben und deshalb wurden wir gebeten ihn ins Krankenhaus zu bringen.
Das naechste Krankenhaus ist in Obuasi, etwa weitere 30 Minuten zu Fuss von dem Waisenheim entfernt. Termine gibt es hier leider nicht und trotz unseres Bemuehens moeglichst frueh dort zu sein, jedesmal 2-3 Stunden gewartet. Wir waren jetzt schon dreimal dort, da Joe Injektionen gegen desn Ausschlag bekommt. Beim zweiten Mal als wir dort waren, hat Joe dann auch noch seine Registrierungskarte im Waisenheim vergessen und musste deshalb nochmal den ganzen weiten Weg zurueck laufen. :-) Und wir haben wie immer gewartet ...
Aber das Warten hat sich gelohnt, ihm geht es mittlerweile wieder blendend!