Donnerstag, 6. November 2008

Die wilden Kinder des Waisenheims

Es gibt wieder einige Neuigkeiten: Mittlerweile sind wir nun vier Freiwillige und haben auch enldich eine "Mother" fuer die Kinder gefunden, die seit gestern bei den Kindern wohnt.
Das wurde auch wirklich hoechste Zeit den unsere lieben Kleinen sind in den letzten Wochen zu Wilden mutiert ;-)
Vor zwei Tagen hat Petra morgens im Gebuesch, nicht weit vom Waisenheim, eine tote Ziege entdeckt, die wahrscheinlich von einem Auto angefahren wurde. Als wir dann am Abend die Kinder ins Bett gebracht haben und fuer den kranken Wofa Medizin aus dem Medizinschrank in der Mother ihrem Zimmer holen wollten, haben wir dieselbe Ziege vom Morgen unter dem Bett der Mother entdeckt!
Joe hat sich dann gleich bereit erklaert die tote Ziege rauszubringen und wieder ins Gebuesch zu werfen. Ich habe dann noch versucht den Kindern klar zu machen, dass sie das tote Tier auf keinen Fall anfassen duerfen, da wir nicht wissen an was sie gestorben ist.
Als wir dann zuhause waren habe ich gleich alles Mr Sam erzaehlt und gewitzelt, dass wir die Ziege am besten holen sollten, nicht dass die Kinder sie essen...
Zwei Stunden spaeter stand dann Mr Sam in seinem rosa-gestreiften Schlafanzug vor uns mit einem Kochtopf in der Hand.
Und was war drin? Dreimal duerft ihr raten. Die Ziege!
Fein saueberlich geschlachtet und zubereitet von Joe (14), Ama (8) und Kwame Akua (8) waehrend alle uebrigen Kinder schliefen. Gott sei Dank kam Mr Sam gerade rechtzeitig zum Waisenheim, bevor die Kinder die Ziege verzehren konnten.
Am naechsten Tag dann gleich die naechste Ueberraschung: Als ich mit Wofa auf dem Weg von unserem Haus zum Waisenheim war sind uns ein paar Schnecken ueber den Weg gelaufen. Wofa wollte sie unbedingt haben und ich habe sie ihm natuerlich auch gegeben. Dass ein Kind eine Schnecke haben will, ist ja wirklich nichts besonderes. Dachte ich zumindest. Ich konnte ja nicht wissen dass die vier kleinsten (4,5,6 und 8 Jahre!) sich als Wofa die Schnecke praesentiert hat, sofort aufmachen werden um gluehnde Kohle bei den Nachbarn zu holen um darauf die Schnecken zu braten und danach genuesslich zu verspeissen!

Eine Woche Sonne, Strand und Meer...

Von 23.-31. Oktober waren wir das erste Mal auf Reisen. Eine Woche an der Kueste Richtung Westen. Von Elmina aus sind wir gestartet und haben saemtliche Straende an der Kueste abgeklapptert. Ich habe wirklich noch nie so schoene und verlassene Straende gesehen. Auch die
Unterkuenfte waren wirklich toll, die meisten direkt am Meer gelegen mit einem Strand nur fuer uns alleine, und vorallem das Essen war richitg lecker. Aber schaut euch einfach die Bilder an...
Die Woche war also wirklich schoen und erhlosam, ging jedoch viel zu schnell vorbei.
Meinen 20. Geburtstag haben wir im Krankenhaus verbracht, da sich Petra eine Salmonellen Erkrankung eingefangen hat. Ihr geht es aber mittlerweile wieder gut und immerhin wissen wir jetzt wie es in einem ghanaischen Krankenhaus zugeht ;-)
Daher hatte ich leider auch den ganzen Tag keinen Empfang und koennte keine Anrufe entgegen nehmen. An dieser Stelle aber noch vielen Dank fuer die vielen Geburtstagsglueckwuensche.

Wir sind umgezogen!

Endlich sind wir im neuen Gebaeude. Seit Samstag den 18.10 schlafen die Kinder nun im neuen Gebaeude in Achiase. Nach langem hin und her gibt es jetzt dort endlich Strom und auch das Klo und die Dusche sind fertig. Nur eine neue Mutter haben wir immer noch nicht gefunden. Aber wir haben bereits alle umliegenden Ortschaften mit einer Stellenanzeige plakatiert und warten nun gespannt auf Rueckmeldung.
Zurzeit leben die Kinder also noch allein, aber erstaunlicher Weise klappt es viel besser als mit der "alten Mother". Die zwei aeltesten, Efia und Abena, kuemmern sich um alles. Sie kochen fuer die Kinder und wir helfen wo wir koennen. Knder und Kleider waschen klappt mitterweile schon ganz gut ;-)
Auch Mr Apiah ist in der letzten Zeit richtig aktiv geworden: Er kommt nun immer schon frueh morgens und hilft den Kindern fleissig bei den Hausuafgaben.
Fuer die zwei Aeltesten ist es aber dennoch viel zu viel Arbeit und wir hoffen moeglichst bald eine gute "Mother" fuer die Kinder zu finden.
Unsere Kleinen gehen nach wie vor immer noch gerne in die Schule, im Gegensatz zu den groesseren die wir jeden Tag in die Schule treiben muessen, und haben auch schon richtig viel gelernt. Sie koennen nun alle das Alphabet, die Wochentage (wenn auch etwas durcheinander)
und irgendwelche sinnlosen Saetze, von denen sie wahrscheinlich nicht einmal die Bedeutung wisssen. Aber immerhin!
Am meisten Spass macht es ihnen zurzeit den ganzen Tag die auswendig gelernten Saetze su sprechen und mir irgendwelche Rechenaufgaben zu stellen.
Die Arbeit mit den Kinder faengt nun an mir richitg Spass zu machen. Wir koennen nun emdlich bei den alltaeglich anfallenden Arbeiten helfen und die Kinder sinvoll beschaeftigen. Es ist wirklich beeindruckend zu sehen, wie schnell sie etwas neues lernen.
Die neue Tischtennisplatte ist in Dauerbetrieb, es wird jeden Tag fleissig gemalt und schreiben geuebt un Mr Apiah animiert imer alle zum Ball spielen und fraegt mich den ganzen Tag ueber die Kinderbuecher aus, die er ja so interessant und spannend findet.
In der Zwischenzeit ist es uns auch endlich gelungen eine Organisation zu finden ueber die wir Patenschaften fuer die Kinder anbieten koennen. SYTO, die Organisation der Hollaenderin, hat sich bereit erklaert, jeden Monat das Geld persoenlich an Mr Sam zu ueberbringen. Wir haben bereits sieben Familien die eine Patenschaft fuer 30 Euro im Monat uebernommen haben. Von dem Geld kann Mr Sam dann alle anfallenden Ausgaben fuer Schule, Essen, Kleidung, Wasser etc. jeden Monat bezahlen.